Seit ihren Anfängen in den 1980er Jahren zielen Ansätze interkulturellen Philosophierens darauf ab, philosophische Probleme in unserer globalisierten Welt unter Einbeziehung und gleichberechtigter Teilnahme von Denktraditionen aus allen Weltregionen zu reflektieren. Im Zuge einer Kritik an der hegemonialen Stellung der euroamerikanischen Philosophie sowie durch die Etablierung eigener Methoden, Konzepte und Modelle interkulturellen Denkens hat sich die interkulturelle Philosophie mittlerweile als ein globales Paradigma des Philosophierens etabliert. Als solches ist die Interkulturelle Philosophie nicht nur dem Anspruch epistemischer Gerechtigkeit für bislang weitgehend aus dem philosophischen Diskurs ausgeschlossene Denkansätze verpflichtet, sondern zugleich in der Lage, Debatten zu den Grundfragen der Philosophie inhaltlich zu befruchten und neu zu akzentuieren. Die Reihe Interkulturelle Philosophie, die im Auftrag der Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie (GIP) herausgegeben wird, trägt dieser Entwicklung Rechnung und bietet eine Plattform für einschlägige aktuelle Forschungsbeiträge. Interkulturalität wird dabei nicht nur als ein thematisch bestimmtes philosophisches Forschungsgebiet verstanden, sondern als eine methodische Zugangsweise, die in allen Teilbereichen der Philosophie – von der theoretischen Philosophie über die praktische Philosophie bis hin zur Ästhetik und Kulturphilosophie – in Anschlag zu bringen ist. Dabei berücksichtigt die Reihe auch Ansätze aus den angrenzenden Bereichen der transkulturellen Philosophie, der komparativen Philosophie, der cross-cultural philosophy und der postkolonialen Theoriebildung.
Verantwortliches Gremium: Das Präsidium und der Vorstand der Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie
Band 1
Sergej Seitz, Anke Graneß, Georg Stenger
Facetten gegenwärtiger Bildtheorie.
Interdisziplinäre und interkulturelle Perspektiven.
Das Bild ist ohne Zweifel ein interkulturelles Grundphänomen. In verschiedenen kulturellen Kontexten finden sich stets bestimmte Formen und Praktiken bildlicher Darstellung, die sich zudem als Ausdruck der jeweiligen Welt- und Selbstansichten lesen lassen. Zugleich drängen Fragen nach universalen Strukturen der Bildlichkeit und der Bildwahrnehmung in den Vordergrund. Damit verweisen das Kulturelle und das Bildliche in spannungsreicher Form aufeinander. Dieser Band unternimmt einen ersten Brückenschlag zwischen Ansätzen der Bildtheorie und der interkulturellen Philosophie und liefert damit auch neue Zugänge zu aktuellen bildethischen und bildpolitischen Debatten.
ERSCHEINT IM FRÜHAHR 2018
Editors:
African philosophy under the specific conditions of a colonial and postcolonial world is – at least since the 20th century if not even earlier – inherently intercultural. The aim and target of the volume is to reveal, interrogate and analyse the intercultural dimension in African philosophy, and to critically interrogate the project of an intercultural philosophy from an African perspective. This volume is the first publication that explicitly discusses African philosophy as a challenge to the project of intercultural philosophy.