November 2020

Interkulturelles Philosophieren: Theorie und Praxis; Arbeitskreis der WiGiP, IWK und des Instituts für Philosophie der Universität Wien (WS 2020/2021)

 

Serie: Marxismus im Gespräch – Interkulturelle Perspektiven und Entwicklungen

Im Jahr 2018 wurde der 200. Geburtstag des bedeutenden Philosophen Karl Marx gefeiert. Seine Philosophie hat die Entwicklung des Denkens  in der ganzen Welt beeinflusst und sie in neue Bahnen gelenkt, wobei die Ansätze nicht nur theoretisch rezipiert und weitergeführt, sondern auch praktisch angewandt wurden. 

Doch was ist nun - so viele Jahre nach den ersten Versuchen - aus der Utopie, aber auch aus der Wirklichkeit der marxistischen Philosophie geworden? Wie wurde sie in Lateinamerika, in Asien, Afrika und Europa rezipiert und weiterentwickelt? Welche kritischen Theorien und Aspekte wurden in letzter Zeit vorgestellt? Was können wir von Karl Marx, von seinen Analysen und Ideen, aber auch von den in den verschiedenen Ländern der Welt eingetretenen gesellschaftlichen Veränderungen in philosophischer Hinsicht lernen? Und vor allem: Was ist aus der Praxis des marxistischen Philosophierens geworden?

In dieser Vortragsreihe wird versucht, jenseits eines rein historischen Horizonts zu gelangen, um die Kontextualisierung der marxistischen Theorien in kulturell anderen Formen des Lebens und des Denkens zu erarbeiten und zu verstehen. Der kulturellen Einbettung sowie den neuen kritischen Aspekten in der Weiterentwicklung marxistischer Ansätze wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt, um diese neuen Denkstränge herauszuarbeiten und weiterzuverfolgen. Dabei wird die Wirkung marxistischer Auffassungen als Instrument der realen Veränderung der Welt vorgestellt.

Koordination:

Dr. Ľubomír Dunaj, Assistent am Institut für Philosophie an der Universität Wien, Mitglied der WiGiP

Dr. Bianca Boteva-Richter, ext. Lektorin am Institut für Philosophie an der Universität Wien, stv. Redaktionsleiterin der Zeitschrift Polylog, Vorstandsmitglied der WiGiP

 

  • 12.11.2020, 6.30pm, Hörsaal 3B NIG 3.Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien, (oder via zoom - bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richter(at)univie.ac.at)

Dennis Schilling (China/Deutschland): Widersprüche und Harmonie-Kritische Fragen an eine chinesische Dialektik‘

Mitte der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts beginnen marxistische Theoretiker in China die chinesische Philosophie neu zu fassen – als dialektisches Denken. Die Paradoxien des Lǎo zǐDào dé jīng, das binäre Symbol-System des Buches der Wandlungen, das sympathetische Yīn-Yáng-Denken eines Dǒng Zhòngshū, die prozessuale metaphysischen Spekulationen eines Zhāng Zài oder Zhōu Dūnyí und nicht zuletzt die kongenialen philosophischen Synthesen eines Wáng Fūzhī – all diese Entwürfe bezeugen, daß „Dialektik“ der chinesischen Philosophie verwandte Denkform sei. Was für die 20er und 30er Jahre noch eine Entdeckung war, wird nach Gründung der Volksrepublik China akademischer Konsens. Der Wert der chinesischen philosophischen Spekulation zeige sich in ihrer dialektischen Natur. Umgekehrt werden dialektische Spekulationen der chinesischen Philosophie in neuen Entwürfen dialektischen Denkens erkannt oder sogar bewußt in Beschlag genommen. In Máo Zédōngs Lehre von den Widersprüchen (1937) dient Dialektik dem Klassenkampf; in Zhāng Lìwéns 60 Jahre später an der Schwelle des 21. Jh.s konzipierten „Philosophie der harmonischen Synthese“ (héhéxué) der geistigen Identität Chinas. Dialektik erweist sich als Brücke der Einbindung chinesischen Denkens in die Gegenwart – heute wie vor hundert Jahren. Doch welche Möglichkeiten philosophischen Denkens sind über eine historiographische Anbindung hinaus einer „chinesischen Dialektik“ (Chenshan Tian) gegeben? Was zeichnet sie aus? Woran läßt sie sich erkennen? Worin unterscheidet sie sich von anderen Formen dialektischen Denkens? Der Vortrag setzt sich kritisch mit der Denkfigur einer „chinesischen Dialektik“ auseinander und versucht, dialektisches Denken der Gegenwart in China in seinem historischen Bezug und gesellschaftlich-politischen Kontext zu erschließen. 

 

  • 26.11.2020, 18.30 Uhr, Hörsaal 3B NIG 3.Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien, (oder via zoom - bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richter(at)univie.ac.at)

František Novosád (Slovakia):Slovakian Marxism: An Archeological Report Marxism without Marx’

The term of art “archeology“ is employed in the title of this paper in two meanings. It is firstly used to designate a set of practices intended to reconstruct the past from its material remnants. Similarly, a body of ideas which might be referred to as “Slovakian Marxism“, alternatively “Marxism in Slovakia“, has been many a time, since 1989, overlayered with more recent ideas.  A later closer examination reveals that the phenomenon at issue here is a palimpsest (also the name for a method nowadays common in paleoscience and archeology), in which the configuration of the re-inscribed text surreptitiously mimics the still discernible lines and contours of the undertext – a story of the “old Marxism“.

Marxism is primarily perceived as an essential theory of capitalism qua a specific social-economic formation. In the case of Slovakia, however, Marxism did not make its appearance as a theory of capitalism. One could even insist that Marxism entered Slovakia without Marx. The inspection of the period textual references by Slovakian philosophers testify to the fact that those to Marx used to be less numerous than those to Engels. Marxism crept into Slovakia primarily in the guise of politics and ideology. It was only secondarily that politics and ideology busied themselves with the building up of the appropriate philosophical “superstructure. 

The history of the philosophical community within the time bracket 1948-1989 used to be also a time of struggle for getting free of political and ideological pressure. The 1989 political shift was, however, so radical that the developments in philosophy prior to that date are of interest just for historians and archeologists. 

Lecture series: Marxismus im Gespräch – Interkulturelle Perspektiven und Entwicklungen

Interkulturelles Philosophieren: Theorie und Praxis

 

Arbeitskreis der WiGiP, IWK und des Instituts für Philosophie der Universität Wien

WS 2020/2021

 

Marxismus im Gespräch –

Interkulturelle Perspektiven und Entwicklungen

 

Vortragsreihe

Im Jahr 2018 wurde der 200. Geburtstag des bedeutenden Philosophen Karl Marx gefeiert. Seine Philosophie hat die Entwicklung des Denkens in der ganzen Welt beeinflusst und sie in neue Bahnen gelenkt, wobei die Ansätze nicht nur theoretisch rezipiert und weitergeführt, sondern auch praktisch angewandt wurden.

Doch was ist nun - so viele Jahre nach den ersten Versuchen - aus der Utopie, aber auch aus der Wirklichkeit der marxistischen Philosophie geworden? Wie wurde sie in Lateinamerika, in Asien, Afrika und Europa rezipiert und weiterentwickelt? Welche kritischen Theorien und Aspekte wurden in letzter Zeit vorgestellt? Was können wir von Karl Marx, von seinen Analysen und Ideen, aber auch von den in den verschiedenen Ländern der Welt eingetretenen gesellschaftlichen Veränderungen in philosophischer Hinsicht lernen? Und vor allem: Was ist aus der Praxis des marxistischen Philosophierens geworden?

In dieser Vortragsreihe wird versucht, jenseits eines rein historischen Horizonts zu gelangen, um die Kontextualisierung der marxistischen Theorien in kulturell anderen Formen des Lebens und des Denkens zu erarbeiten und zu verstehen. Der kulturellen Einbettung sowie den neuen kritischen Aspekten in der Weiterentwicklung marxistischer Ansätze wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt, um diese neuen Denkstränge herauszuarbeiten und weiterzuverfolgen. Dabei wird die Wirkung marxistischer Auffassungen als Instrument der realen Veränderung der Welt vorgestellt.

Koordination:

Dr. Ľubomír Dunaj, Assistent am Institut für Philosophie an der Universität Wien, Mitglied der WiGiP

Dr. Bianca Boteva-Richter, ext. Lektorin am Institut für Philosophie an der Universität Wien, stv. Redaktionsleiterin der Zeitschrift Polylog, Vorstandsmitglied der WiGiP

 

 

► Do., 29.10.2020, 18.30 Uhr, via zoom (bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at)

Amy Allen (USA):

Decolonization of the Critical Theory

Over 25 years ago, Edward Said criticized the Frankfurt School for its lack of attention to colonialism and imperialism.

What has changed since then? In the "End of Progress" Amy Allen examines the relationship between major contemporary critical theorists - Jürgen Habermas, Axel Honneth, and Rainer Forst - and the insights of post- and decolonial theory. Taking a fresh look at this issue, Allen asks whether critical theory`s commitment to ideas of historical progress and modernity can be disentangled from Eurocentrism and imperialism. Whether critical theory offers resources for emancipatory political projects is not in question. Drawing on the work of Theodor Adorno and Michel Foucault, Allen contributes to the "decolonization" of critical theory by developing a radically self-critical conception of progress.

Prof. Amy Allen: Liberal Arts Research Professor of Philosophy and Women's, Gender, and Sexuality Studies at The Pennsylvania State University, Department Head.

 

 

► Do., 12.11.2020, 18.30 Uhr, Hörsaal 3B NIG 3.Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien

Dennis Schilling (China/Deutschland):

Widersprüche und Harmonie-Kritische Fragen an eine chinesische Dialektik

Mitte der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts beginnen marxistische Theoretiker in China die chinesische Philosophie neu zu fassen – als dialektisches Denken. Die Paradoxien des Lǎo zǐDào dé jīng, das binäre Symbol-System des Buches der Wandlungen, das sympathetische Yīn-Yáng-Denken eines Dǒng Zhòngshū, die prozessuale metaphysischen Spekulationen eines Zhāng Zài oder Zhōu Dūnyí und nicht zuletzt die kongenialen philosophischen Synthesen eines Wáng Fūzhī – all diese Entwürfe bezeugen, daß „Dialektik“ der chinesischen Philosophie verwandte Denkform sei. Was für die 20er und 30er Jahre noch eine Entdeckung war, wird nach Gründung der Volksrepublik China akademischer Konsens. Der Wert der chinesischen philosophischen Spekulation zeige sich in ihrer dialektischen Natur. Umgekehrt werden dialektische Spekulationen der chinesischen Philosophie in neuen Entwürfen dialektischen Denkens erkannt oder sogar bewußt in Beschlag genommen. In Máo Zédōngs Lehre von den Widersprüchen (1937) dient Dialektik dem Klassenkampf; in Zhāng Lìwéns 60 Jahre später an der Schwelle des 21. Jh.s konzipierten „Philosophie der harmonischen Synthese“ (héhéxué) der geistigen Identität Chinas. Dialektik erweist sich als Brücke der Einbindung chinesischen Denkens in die Gegenwart – heute wie vor hundert Jahren. Doch welche Möglichkeiten philosophischen Denkens sind über eine historiographische Anbindung hinaus einer „chinesischen Dialektik“ (Chenshan Tian) gegeben? Was zeichnet sie aus? Woran läßt sie sich erkennen? Worin unterscheidet sie sich von anderen Formen dialektischen Denkens? Der Vortrag setzt sich kritisch mit der Denkfigur einer „chinesischen Dialektik“ auseinander und versucht, dialektisches Denken der Gegenwart in China in seinem historischen Bezug und gesellschaftlich-politischen Kontext zu erschließen.

Prof. Dr. Dennis Schilling: Professor an der Renmin University of China, School of Philosophy, Beijing, China

 

 

► Do., 26.11.2020, 18.30 Uhr, Hörsaal 3B NIG 3.Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien

František Novosád (Slovakia):

Slovakian Marxism: An Archeological Report Marxism without Marx

The term of art “archeology“ is employed in the title of this paper in two meanings. It is firstly used to designate a set of practices intended to reconstruct the past from its material remnants. Similarly, a body of ideas which might be referred to as “Slovakian Marxism“, alternatively “Marxism in Slovakia“, has been many a time, since 1989, overlayered with more recent ideas. A later closer examination reveals that the phenomenon at issue here is a palimpsest (also the name for a method nowadays common in paleoscience and archeology), in which the configuration of the re-inscribed text surreptitiously mimics the still discernible lines and contours of the undertext – a story of the “old Marxism“.

Marxism is primarily perceived as an essential theory of capitalism qua a specific social-economic formation. In the case of Slovakia, however, Marxism did not make its appearance as a theory of capitalism. One could even insist that Marxism entered Slovakia without Marx. The inspection of the period textual references by Slovakian philosophers testify to the fact that those to Marx used to be less numerous than those to Engels. Marxism crept into Slovakia primarily in the guise of politics and ideology. It was only secondarily that politics and ideology busied themselves with the building up of the appropriate philosophical “superstructure.

The history of the philosophical community within the time bracket 1948-1989 used to be also a time of struggle for getting free of political and ideological pressure. The 1989 political shift was, however, so radical that the developments in philosophy prior to that date are of interest just for historians and archeologists.

Prof. Dr. František Novosád: Professor am Institute of Philosophy, Slovak Academy of Sciences, Bratislava, Slovakia

 

 

► Do., 03.12.2020, 18.30 Uhr, Hörsaal 3B NIG 3.Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien

Ivan Landa (Czechia):

Dialogue between Marxism and Christianity in Prague of 1960s

In my talk, I am going to tackle – historically and systematically – the topic of Marxist-Christian dialogue that was taking place intensively in East Central Europe during 1960s, confining myself solely to the situation in Czechoslovakia. I shall briefly sketch the main themes at stake in the dialogue, such as transcendence, theism and atheism, freedom, subjectivity, time and eternity, human practice etc., mentioning prominent figures from both Marxist and Christian camp, who actively participated in that dialogue (e.g. Vítězslav Gardavský, Ladislav Hejdánek, Milan Machovec, Jiří Němec and Milan Průcha). Challenging the dominant narrative, I argue that the dialogue cannot be perceived as a mere result of some transfer of ideas, concepts, or problem complexes, and should not be therefore interpreted as an imported intellectual phenomenon. Firstly, I’ll introduce a unique tradition of Platonist thought that was ripening in Czech Lands over the centuries, since I assume such a tradition resonated in a dialogue. Various philosophical theories unanimously stressed that the Idea is not real and objective, but rather non-real: “which is not, but has to be” (Emanuel Rádl), a sheer negativity of the chórismos (Jan Patočka), or as non-objective, normative appeal (Ladislav Hejdánek). Further, I’ll demonstrate how such emancipatory Platonism was employed both in interpretation of Marx’s practical Materialism, which he promoted in Theses of Feuerbach and in making sense of Marx’s critique of the religion as “opium of the people”. Such interpretations resulted in a thought-provoking understanding of social critique, basically derived – by Vítězslav Gardavský or Ladislav Hejdánek – from the reassessment of the Old Testament’s idea of the prophecy. Finally, I’ll concentrate on the (dis)agreements between Christians and Marxists atheism, focusing on the topos of the “Death-of-God”, coming back to the idea of the emancipatory Platonism that stresses non-being, non-reality or non-objectivity of the Idea.

Dr. Ivan Landa: Researcher and head of the Department for the Study of Modern Czech Philosophy at the Institute for Philosophy, Czech Academy of Sciences, Prague, Czech Republic

 

► Do., 14.01.2021, 18.30 Uhr, (via zoom bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at)

Albert Kasanda (Czechia/UK):

Marxist Theory and Its Critics in Africa Today via zoom

(bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at)

Marxist thought has fostered, within the African intelligentsia, the dream of a world that is free from exploitation of man by man and discrimination. To this end, over the last century, many African activists, scholars and political leaders have tried to reconcile some Marxist assumptions with African cultural traditions. This was the case with the doctrinal syntheses carried out by leaders such as Nkrumah (Consciencism), Nyerere (Ujamaa) or Senghor (African socialism), to mention but a few. The struggle for the emancipation of countries like Angola and Mozambique had as an ideological stake, in addition to the emancipation itself, the geographic expansion (or restriction) of Marxist ideology on the African continent. Expression of East-West tension or better the manifestation of cold war in Africa, these struggles also embodied the seeds of criticism of Marxist-inspired regimes. The mistakes of the Tanzanian experiment of socialism (Ujamaa), for example, have fueled this criticism. From a theoretical point of view, Achille Mbembe can be viewed as one of the main African critiques of this thought.

Dr. Albert Kasanda: Research Fellow of the Centre of Global Studies at the Institute of Philosophy, Czech Academy of Sciences, Prague, Czech Republic.

 

 

► Do., 21.01.2021, 18.30 Uhr, Hörsaal 3B NIG 3.Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien

Raúl Fornet-Betancourt (Deutschland):

Zur Komplexität der Lateinamerikanisierung Karl Marx

Karl Marx ist ein europäischer, oder genauer gesagt, ein deutscher Denker. (Und für viele wohl auch ein „Eurozentriker“). Diese Feststellung ist allerdings für das interkulturelle Gespräch weit weniger relevant, als die Aussage, dass ein europäischer Denker „Marx“ heißt oder wird. Denn diese Ansicht impliziert die interkulturell wichtige Frage nach dem Erbe Europas, das „Marx“ möglich macht und in „Marx“, der Art zur Sprache kommt, dass sich Menschen aus anderen Regionen der Welt sowie aus anderen Zeiten ihren eigenen Hoffnungen durch dieses Erbe aus Europa angesprochen fühlen und so ein „Gespräch“ mit „Marx“ anfangen, als wäre er einer von ihnen. Ausgehend vor der Hintergrund dieser Frage will der Vortrag anhand einiger Momente der „Marx-Rezeption“ in der lateinamerikanischen Philosophie und Theologie der Befreiung zeigen, wie es zu dem Gespräch mit „Marx“ kommt und welche Probleme dabei entstehen bzw. welche interkulturelle Korrekturen für notwendig erachten werden.

Prof. Dr. Raúl Fornet-Betancourt: em. Professorfür Philosophie in Bremen, Honorarprofessor an der RWTH Aachen, Vorsitzender des Instituts zur interdisziplinären und interkulturellen Erforschung von Phänomenen sozialer Exklusion e.V. in Eichstätt, Deutschland, Gründer der EIFI (Escuela Intern. de la Filosofia Intercultural), Barcelona, Spanien.

 

-Podiumsdiskussion und Buchpräsentation: FEMINISTISCHE THEORIE AUS AFRIKA, ASIEN & LATEINAMERIKA, mit Liselotte Abid, Anke Graneß, Martina Kopf und Nermin Ismail. Moderation: Murat Ates

31.03.2020 (7pm), C3 – Centrum für Internationale Entwicklung, Alois Wagner Saal, Sensengasse 3, 1090 Wien

 

„We should all be feminists“, so das Statement der nigerianischen Autorin Chimamanda Adichie, deren TED Talk mit dem gleichen Titel um die Welt ging. Emanzipation, Geschlechter- und soziale Gerechtigkeit ebenso wie politische Befreiung sind Anliegen von Frauen nicht nur in Europa und Nordamerika, sondern weltweit. Und natürlich haben auch Theoretiker*innen des so genannten globalen Südens grundlegende Konzepte hierzu geschaffen. Aber werden sie gehört? Wie (post)kolo-nial sind Gender Studies und feministische Lehre an europäischen Uni-versitäten? Was bedeutet es in der Lehre feministischer Theorie heute, global zu denken und zu handeln?

Diese Fragen werden wir bei der Vorstellung des Buches Feministische Theorie aus Afrika, Asien und Lateinamerika diskutieren. Der Band zeichnet Debatten zu Feminismus und Gendergerechtigkeit in Afrika, Asien und Lateinamerika der letzten Jahrzehnte nach, ebenso wie den regen Austausch über regionale, nationale und auch kulturell-religiöse oder Sprachgrenzen hinweg. Er enthält sowohl Kapitel mit regionalem als auch mit themenzentriertem Fokus, wie Feminismen im Islam oder Ökofeminismus. Die Autorinnen setzen sich mit der Kritik vieler Theoretikerinnen in Afrika, Asien oder Lateinamerika am westlichen Feminismus auseinander. Sie zeigen auf, wie wichtig die Beschäftigung mit feministischem Denken außerhalb Europas ist, um feministische Theorie in globaler Perspektive weiterzuentwickeln.

Details: http://www.frauensolidaritaet.org/images/doku/buch_praes_20200331.pdf

-‚Interkulturelle Philosophie als globaler Diskurs über die Moderne‘. Vortragende: Johann Schelkshorn (Wien)

12.03.2020 (10-12am), Rathaus Tiergarten, Mathilde–Jacob-Platz 1, 10531 Berlin (Nähe U-Bahnhof Turmstraße); Balkonsaal

 

März-Sitzung 2020 der Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften. Die Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften veranstaltet ihre März-Klassensitzung 2020 als öffentliche wissenschaftliche Vortragsveranstaltung mit Diskussion zum Thema

 

‚Interkulturelle Philosophie als globaler Diskurs über die Moderne‘.Vortragende: Johann Schelkshorn (Wien)

-Asian-African Philosophy Congress (AAPC)

09-11.03.2020, North-Eastern Hill University (NEHU) Shillong Meghalaya (India)

 

Joint Session of Asian-African Philosophy Congress (AAPC): March 7-8, 2020 and Indian Philosophical Congress (IPC): March 9-11, 2020 (http://indianphilosophicalcongress.in/)

 

With the participation of Elise Coquereau-Saouma: ‘Non-Violent Communications and Plurality of Truths’

Viertes Wiener Forum interkulturellen Philosophierens Intercultural Philosophy and Post-/De-colonial Theory

28. und 29. Februar 2020

 

In this workshop we will discuss the relation between intercultural philosophy and post-colonial / de-colonial theory. The first day will be devoted to African perspectives – the second day the focus is on theories from Latin-America.

MEHR

Lecture by Christoph Horn: „Urteilskraft: Philosophische Überlegungen zu einer rätselhaften Fähigkeit.“

09.02.2020 (11am), Café Libresso, Fleischmengergasse 29, 50676 Köln

 

Eintritt 6,-- €/Studierende, Köln-Pass-Inhaber 3,-- €. Einlass 10:00 Uhr, Beginn 11:00 Uhr

 

Anmeldung bis 8. 2. 2020 über philimu.veranstaltungen(at)gmx.de (Organisation: Karin Farokhifar)